Erlebenspädagogik
Erleben ist dort, wo sich äußere und innere Empfindung berühren, dort, wo Denken, Fühlen und Wollen miteinander in Kontakt treten (Schott 2009).
Bei der Erlebenspädagogik werden Erfahrungen mit der Natur, dem Körper und der Gruppendynamik etc. im „outward bound“ erfahrbar gemacht. Die Studierenden lernen die Umwelt als ein Medium zur Selbsterfahrung und Selbstreflexion kennen. Grundsatz der Arbeit ist hierbei der Grundsatz „involve me and I will understand“. An welchen Punkten Reflexion einsetzt und wie diese beeinflusst werden kann, bedarf einer genauen Analyse. Nur so können diese Prozesse auf andere Lern- und Bildungsprozesse übertragen werden.
Ziele und Inhalte
Ziel ist es Erfahrungs- und Lernräume zu schaffen, die das alltägliche Lehrangebot der Universität durch praktisches Tätigwerden ergänzen. Anders als in herkömmlichen Seminarangeboten des Instituts, wird durch das direkte Erleben von Themen der Erlebenspädagogik, wie Grenzen, Körper, Phantasie, Zeit etc. sowohl das Denken als auch die emotionale Verarbeitung fokussiert.
Kern dieser Arbeit sind neben den Theorieeinheiten und offenen Diskussionen gemeinsame Praxiswochenenden, in denen die Studierenden in Kleingruppen sich selbst, die Gruppe und die Natur erleben. Die Studierenden erleben einen Rahmen, der es ihnen ermöglicht, neue Erfahrungen abseits ihrer Alltagsroutinen zu machen, Perspektiven zu verändern und die eigenen Grenzen zu verschieben. Einerseits wirkt die Naturerfahrung getreu dem Ausdruck "The mountains speaks for themselves", andererseits werden durch gemeinsame Reflexion und Auseinandersetzung in und mit der Gruppe individuelle Lernprozesse für die eigene Persönlichkeitsentwicklung angeregt.
Seminarstruktur
Das Seminar ist ein Angebot von Studierenden für Studierende. Den Rahmen bildet ein über mehrere Semester (mindestens 3) angelegtes System des Peer-Tutorings, indem die neuen Tutor*innen wiederum von erfahreneren Studierenden angeleitet werden. Unterstützung erfahren sie dabei von Dozierenden, die den Rahmen vorgeben, sich als Lernbegleiter*innen sehen und beratend zur Seite stehen. Es soll Lernen von und miteinander auf Augenhöhe stattfinden, getreu dem Prinzip der Andragogik.
Veröffentlichungen
Weber, A.-L. & Weber, D. (2021): Erlebenspädagogik und Pädagogische Persönlichkeit. In: Spuren 1, 10-13.
Projektleitung
Anna-Lena Weber (anna-lena.weber1@uni-wuerzburg.de)
Daniel Weber (daniel.weber@uni-wuerzburg.de)