Schriftenreihe TBA
Schriftenreihe Teilhabe an Beruf und Arbeit - Interdisziplinäre Forschungsbeiträge zu Benachteiligungen und Behinderungen
Die Reihe Teilhabe an Beruf und Arbeit - Interdisziplinäre Forschungsbeiträge zu Benachteiligungen und Behinderungen widmet sich in interdisziplinären Forschungsbeiträgen dem Thema Benachteiligungen und Behinderungen im Gesamtkontext von Beruflicher Bildung und Erwerbsarbeit. Sie richtet sich dabei bewusst an eine breite Leserschaft: Forschende und Lehrende im Feld Beruf und Arbeit, Praktiker, Behördenvertreter, fördernde Einrichtungen sowie Studierende, aber auch generell interessierte Laien.
Die Buchreihe wird seit 2020 von Roland Stein und Hans-Walter Kranert, Lehrstuhl für Sonderpädagogik V, Fakultät für Humanwissenschaften der Julius-Maximilians-Universität Würzburg herausgegeben.
Bisher erschienen sind folgende Publikationen:
Kranert, H.-W., Hascher, P., Stein, R. (2024, i.Dr.): PlaUsiBel lehren und lernen. Ein didaktischer Ansatz zur beruflichen Teilhabe. Bielefeld: wbv Publikation.
Planung, Umsetzung und Bilanzierung von Lehr-Lerneinheiten bilden den Kern von PlaUsiBel. Der didaktische Ansatz greift interdisziplinär vorliegende Erkenntnisse aus Theorie und Praxis auf und bereitet sie anwendungsorientiert für Fachkräfte im Berufsbildungsbereich von Werkstätten auf. An bundesweit zwanzig Standorten wurde PlaUsiBel in der Praxis erprobt.
PlaUsiBel bietet Fachkräften in Werkstätten, aber auch an weiteren Orten der beruflichen Rehabilitation ein didaktisches und methodisches Grundwissen sowie eine Planungsstruktur zur Gestaltung von Lehren und Lernen. Damit leistet der Ansatz einen Beitrag zur Sicherung beruflicher Teilhabe von Menschen mit Behinderungen.
Der Band berichtet die Ergebnisse des Forschungsprojekts „Gute Bildungspraxis: Handlungsempfehlungen zur methodischen Gestaltung Beruflicher Bildung in Werkstätten" (GuBiP).
Sophie C. Holtmann - Belastungsdiagnostik bei Jugendlichen - Prävention von Ausbildungsabbrüchen und Belastungsfolgen, Bielefeld: wbv Publikation.
Ziel der Dissertation ist die Entwicklung und Auswertung eines Fragebogens, der die Diagnostik von psychischen Belastungen bei Jugendlichen in der Ausbildung erleichtert. Damit sollen Belastungen frühzeitig erkannt sowie biografische Brüche und dauerhaftes Belastungserleben verhindert werden. Der Selbstbeurteilungsfragebogen ist für den pädagogischen Kontext konzipiert und spezifisch auf Auszubildende und Ausbildungssituationen zugeschnitten.
Zunächst werden die theoretischen Grundlagen zur Unterscheidung von psychischen Belastungen und Störungen erläutert, gefolgt von Befunden zu Heranwachsenden sowie zur Struktur der beruflichen Bildung. Nach der differenzierten Betrachtung diagnostischer Testverfahren stellt die Autorin empirische Ergebnisse aus dem Pretest und der Fragebogenstudie vor, die zur Evaluation des Modells konzipiert wurde. Die Ergebnisse der Befragung von 712 Berufsschüler:innen in Unterfranken ermöglichen eine Normierung des Fragebogens.
Die Studie ist sowohl für Forschende in Psychologie und Sonderpädagogik als auch in der Berufsbildung interessant.
Stein, R. & Kranert, H.-W. (Hg.) (2022). Psychische Belastungen in der Berufsbiografie: Interdisziplinäre Perspektiven Bielefeld: wbv Publikation.
Eine Ausbildung meistern, am Erwerbsleben teilnehmen: Das ist angesichts psychischer Belastungen sehr herausfordernd. Und auch für die begleitenden Pädagoginnen und Pädagogen erwächst aus den vielfältigen Symptomatiken die Aufgabe, Unterstützungsmaßnahmen individuell zu gestalten.
In dem interdisziplinär angelegten Band wird psychische Belastung erstmals als Querschnittsphänomen aus unterschiedlichen Fachperspektiven betrachtet. Autorinnen und Autoren aus Berufspädagogik, Sonderpädagogik, Sozialpädagogik, Psychologie und Sozialpsychiatrie diskutieren die nachschulischen beruflichen Bildungsprozesse und Unterstützungsangebote zur Teilhabe am Erwerbsleben.
Auf Basis einer theoretischen Grundlegung wird das Phänomen der psychischen Belastung aus Sicht verschiedener Professionen beleuchtet. Anschließend werden die verschiedenen berufsbiografischen Etappen im Kontext psychischer Belastungen beschrieben. Dazu gehören Fördereinrichtungen, Übergangsysteme, Ausbildungsmöglichkeiten, Rehabilitationsmaßnahmen und Beratungsangebote. Wie das Bildungspersonal den Umgang mit psychisch belasteten Jugendlichen erlebt, wird in einem eigenen Kapitel untersucht.
Kranert, H./Stein, (Hg.) R./Riedl, A. (2021): Berufliche Bildung in Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Evaluation der harmonisierten Bildungsrahmenpläne, Gütersloh: wbv.
In der bundesweit durchgeführten Studie wurden erstmals Daten zum Angebot beruflicher Bildung in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen erhoben und analysert. Im Fokus stehen die harmonisierten Bildungsrahmenpäne (hBRP), die auf dem Fachkonzept der Bundesagentur für Arbeit aus dem Jahr 2010 basieren.
Untersucht werden vier Aspekte: das Verständnis von beruflicher Bildung in Werkstätten, die Struktur der Zielgruppe hinsichtlich Alter, Behinderungsform, Schul- und Berufsabschlüssen, die Rahmenbedingungen zum individuellen Lernen sowie die Identifikation von Bildungsverläufen und -ergebnissen. Evaluation und Analyse der Daten aus 20 Werkstätten ermöglichen es, den beruflichen Bildungsprozess von Menschen mit Behinderungen umfassend zu betrachten, weitere Implementierungschancen zu analysieren und Zukunftsaussichten einzuschätzen.
Der Band enthält die Ergebnisse des Forschungsprojektes „Evaluation harmonisierter Bildungsrahmenpläne in der Beruflichen Bildung von Werkstätten für behinderte Menschen“ (EVABI), welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde.
Stein, R./Kranert (Hg.), H./Hascher, P. (2020): Gelingende Übergänge in den Beruf. Evaluation eines modularen Schulprojekts im Förderschwerpunkt emotional-soziale Entwicklung, Gütersloh: wbv.
Auch Schüler:innen mit Förderbedarf im Bereich emotionale und soziale Entwicklung (ESE) können den Übergang von der Schule ins Berufsleben meistern. Der Band stellt die wissenschaftliche Evaluation eines erfolgreichen Förderschulprojektes aus Gütersloh vor.
Im Projekt wurden Bausteine zur schulischen Berufsorientierung, Mentoringkonzepte sowie ein Case-Management eingesetzt. Nach der Einführung in Projekt und Forschungsstand skizzieren Autor:innen Methodik, Vorgehen sowie Ergebnisse der wissenschaftlichen Projektevaluation des Lehrstuhls Pädagogik bei Verhaltensstörungen der Universität Würzburg. Forschungsdesiderata und Impulse zur Weiterentwicklung des Themas bilden den Abschluss des Bandes.
Das Projekt wurde von der Hermann-Hesse-Schule (Gütersloh), der Universität Würzburg, dem Kreis Gütersloh sowie mit inhaltlicher und finanzieller Unterstützung der Reinhard-Mohn-Stiftung umgesetzt.
Kranert, H.-W./Stein (Hg.), R./Warmuth, M. (2022): Dropout in der Beruflichen Rehabilitation - Analyse und Identifikation von Risikofaktoren in der Berufsausbildung; wbv
Aus welchen Gründen brechen Menschen mit Behinderungen eine Berufsausbildung ab? Am Beispiel einer Einrichtung der Beruflichen Rehabilitation haben die Autor:innen des Bandes die Gründe für Dropout analysiert.
In der Pilotstudie wird die Situation von Dropout im Berufsbildungswerk Würzburg systematisch untersucht. Die Autor:innen entwickeln aus ihren Erkenntnissen ein Screeninginstrument zur Erfassung des individuellen Dropoutrisikos. Darüber hinaus arbeiten sie Theorie und Diskussionsstand zum Themenfeld auf und stellen den aktuellen Forschungsstand dar.
Zusammen mit weiteren Handlungsempfehlungen erhalten Einrichtungen in der beruflichen Rehabilitation damit wertvolle Hinweise zum Umgang mit Dropout, die zugleich für die Bemühungen um Teilhabe an Beruflicher Bildung insgesamt relevant sind. Auch werden Impulse für die weitere wissenschaftliche Auseinandersetzung generiert.