Introspektive Anteile der pädagogischen Haltung von Lehrkräften im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung zur Schüler*innenschaft im Autismusspektrum
Doktorandin
Johanna Schwab (Kontakt)
Mentorat
Prof. Dr. Christoph Ratz (Kontakt)
Motivation
Jeder vierte Mensch mit geistiger Behinderung erfüllt diagnostische Kriterien des Autismusspektrums (Sappok et al., 2013). Lehrkräfte im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung (FgE) begegnen dieser Personengruppe folglich regelmäßig. Bislang dominieren in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Autismusspektrum häufig psychologisch-therapeutische Ansätze, die pädagogische Perspektive auf autismusspezifische Herausforderungen bleibt ein weitgehendes Desiderat. Einen nachgewiesen hohen Einfluss auf die Interaktion, die Unterrichtsgestaltung, den Aufbau und Erfolg individueller Lernförderung u.v.m. hat die Haltung der Lehrkraft zu ihren Schüler*innen im Autismusspektrum (Park et al., 2010; Rämä & Kontu, 2012). Studienergebnissen zufolge ist diese meist positiv (Park & Chitiyo, 2011; Rodriguez et al., 2012). Gleichzeitig wird die Unterrichtung dieser Schüler*innengruppe jedoch als besonders herausfordernd eingeschätzt (Canoncia et al., 2018). Diese scheinbare Dissonanz stellt die Fragestellung meiner Dissertation dar.
Projektziele
Ziel ist die Erfassung und Analyse der den Unterrichtsalltag prägenden und Orientierung gebenden Haltung von Lehrkräften im FgE. Durch die Explikation eines „Sinnrahmens“ (Häußler, 2000, 331) von „pädagogische[m] Handwerk“ (ebd.) und Fachkenntnissen soll eine Ergänzung von psychologisch-therapeutischem, didaktischem und methodischem Wissen im Umgang mit Schüler*innen im Autismusspektrum aufzeigt werden.
Methodisches Vorgehen
Die Daten sollen mithilfe qualitativer, leitfadengestützter Interviews mit Lehrkräften im FgE, die auf Basis eines Theoretical Samplings ausgewählt werden, gewonnen werden.
Voraussichtlicher Abschluss
2023