Intern
Lehrstuhl für Pädagogik bei geistiger Behinderung

Abgeschlossene Promotion: Leichte Behördensprache - Entwicklung eines Konzepts zur Stärkung einer inklusiven Gesellschaft

Dr. Sonja Abend
Leichte Behördensprache - Entwicklung eines Konzepts zur Stärkung einer inklusiven Gesellschaft 
ISBN: 978-3-96665-093-9

 

Ausgangslage

Die Bedeutung der Leichten Sprache steigt im Bereich der öffentlichen Verwaltung zunehmend. Das Behindertengleichstellungsgesetz (§ 11 BGG) verpflichtet Behörden, Menschen mit geistiger oder seelischer Behinderung auf Verlangen Informationen und Bescheide in Leichter Sprache zur Verfügung zu stellen.
Im Rahmen dieser Arbeit wird ein Konzept entwickelt, das Behörden in die Lage versetzt, die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen und basiert auf den Grundprinzipien der Verständlichkeit, Fachlichkeit und Inklusion. Optionen, die KI in der Verwaltung bietet, werden dabei berücksichtigt und beschrieben.

 

Ziel des Konzepts

Das Konzept der Leichten Behördensprache fördert die Inklusion, indem Behörden Informationen in leicht verständlicher Sprache zur Verfügung stellen. Die leicht verständlichen Dokumente sind allen Menschen, unabhängig von Behinderung, Bildung oder Nationalität zugänglich. Eine zentrale Rolle spielt hierbei, die inhaltliche Korrektheit der sprachlich vereinfachten Dokumente. Das Konzept der Leichten Behördensprache stützt sich deshalb bei den Summarys von Bescheiden auf die Vorgaben der relevanten Rechtsquellen.
Informationsangebote die auf Basis des Konzepts der Leichten Behördensprache erstellt werden, sollen sowohl als Printmedium als auch in digitaler Form zugänglich sein. Die digitale Bereitstellung der Dokumente vereinfacht die Übersetzbarkeit der Inhalte mit KI-basierten Tools in andere Sprachen.

 

Methodisches Vorgehen

Die Arbeit gliedert sich in mehrere methodische Schritte. Zunächst erfolgt eine komperative Analyse der bestehenden Konzepte zur Leichten Sprache und Bürgernahen Verwaltungssprache. Außerdem wurden empirische Untersuchungen durchgeführt, bei denen u.a. Behördenmitarbeiter(innen) zu ihren Erfahrungen und Einschätzungen befragt wurden. Auf dieser Basis wurde das Konzept der Leichten Behördensprache entwickelt.
Die Studie zeigt auf, dass viele Behördenmitarbeiter(innen) eine Vereinfachung der Behördensprache als hilfreich empfinden und darin eine Effizienzsteigerung für ihre eigene Arbeit sehen.
Die Implementierung des Konzepts der Leichten Behördensprache in der öffentlichen Verwaltung leistet einen wichtigen Beitrag zur Förderung einer inklusiven Gesellschaft.

 

Das Konzept der Leichten Behördensprache bietet außerdem mit dem abgeleiteten/induktiven Gendern die Möglichkeit einer sprech-, les- und vorlesbaren Form des Genderns an.