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  • Universitätsgebäude am Wittelsbacherplatz, Würzburg. (Foto: Robert Emmerich)
Lehrstuhl für Pädagogik bei Lernbeeinträchtigungen - Sonderpädagogik I

Umgang mit Prüfungsangst

Tipps zur Überwindung von Prüfungsangst:

Erster Schritt = die eigene Angst anerkennen und konkrete Maßnahmen ergreifen.

  1. Stärken Sie Ihr Selbstbewusstsein und bejahen Sie Ihre Prüfung. Wenn Sie etwas zu sagen haben, können Sie nur gewinnen!
  2. Üben Sie regelmäßig - und vor allem auch unmittelbar vor der Prüfung präzise und strukturiert zu sprechen.
  3. Bereiten Sie sich gut vor und vor allem: begeistern Sie sich für den Stoff Ihrer Prüfung.
  4. Gestalten Sie Ihre Thesen / Ihre Unterlagen sorgfältig und liebevoll.
  5. Lernen Sie den Anfangsteil Ihres Beitrages / Ihres Statements / der Vorstellung Ihrer Thesen in der Prüfung auswendig.
  6. Planen Sie einen möglichen Aufbau und eine innere Struktur Ihrer Prüfung sorgfältig.
  7. Finden Sie heraus, wovor Sie eigentlich genau Angst haben und setzen Sie sich damit in aller Ruhe auseinander.
  8. Senden Sie niemals negative Informationen über sich ("ich bin schlecht vorbereitet, weil die Zeit so knapp war", "... weiß auch nicht so recht, ob das nicht ´n großer Mist ist, den ich heute hier erzähle", "... konnte mit den Texten eigentlich auch nix richtiges anfangen").

Symptome der Sprechangst auf drei Ebenen:

  1. auf der kognitiv-emotionalen Ebene (Gedanken und Gefühle) = Angst, Verunsicherung, Vermeidungsverhalten (= z. B. Flucht), negative Selbstbewertung, situative Fehleinschätzung (der Schwierigkeitsgrad wird überschätzt)
  2. auf der physiologischen Ebene (Körperliches) = vermehrte Freisetzung von Stresshormonen (Adrenalin, Noradrenalin), Erhöhung der Herz- und Pulsfrequenz, schnellere Atmung, höherer Muskeltonus, erhöhte Schweißabsonderung, Austrocknung der Schleimhäute, Harn- und Stuhldrang, Überspannung der Muskulatur im Stimm- und Artikulationsbereich, Funktionsbeeinträchtigung der Großhirnrinde und der Synapsen im Gehirn - gestörte Weiterleitung von Impulsen - Denkblockaden/"Blackout"
  3. auf motorisch-behavioraler Ebene (Bewegungs- und Sprechverhalten) = eingeschränkte Gesamtmotorik ("verkrampfte Haltung"), unkontrollierte Bewegungen und fehlende Gestik, starre Mimik oder unnatürliche "Grimassen", fehlender Blickkontakt, überhöhte Stimmlage, unhygienischer, gepresster Stimmeinsatz ("Knackgeräusch"), Zunahme von Verlegenheitsfloskeln ("äh", "also"), Steckenbleiben, eingeschränkte Wahrnehmung von Publikumsreaktionen.