Schulhundeeinsatz im Schwerpunkt Lernen (Scherla, 2024)
In den letzten Jahren ließ sich in Deutschland ein steigender Trend zum Einsatz von Hunden als Co-Pädagogen im Schuldienst beobachten. Das liegt unter anderem an den vielen positiven und durch zahlreiche Studien belegten Effekten, die die Vierbeiner allein durch ihre bloße Präsenz auf Kinder sowie Jugendliche haben (Beetz, 2021).
Vor dem Hintergrund, dass vor allem Schüler:innen mit individuellem Unterstützungs- und Förderbedarf im sonderpädagogischen Schwerpunkt Lernen von der regelmäßigen Anwesenheit eines Schulhundes im Unterricht profitieren können, sollte der Einsatz der Mensch-Tier-Teams gerade an Förderschulen und -zentren mit dem Schwerpunkt Lernen ausgeweitet werden. Um noch mehr Sonderpädagog:innen für die Arbeit mit einem Co-Pädagogen auf vier Pfoten zu begeistern und ihnen realistische Einblicke in den Berufsalltag mit einem ausgebildeten Schulhund zu geben, bietet es sich an, an die Expertise erfahrener Lehrer:innen anzuknüpfen.
Das Ziel dieser wissenschaftlichen Arbeit war es daher, das Fachwissen sowie die Er-fahrungen hundeführender Lehrpersonen zu erfassen, die aktiv mit einem tierischen Lernhelfer tätig sind und Kinder sowie Jugendliche mit Lernbeeinträchtigungen unterrichten. Zudem wurde basierend auf den gesammelten Daten eine Informationsbroschüre zum Schulhundeinsatz im Schwerpunkt Lernen entwickelt. Diese dient als Orientierungshilfe für Lehrkräfte und bietet konkrete Anregungen sowie Impulse für die Unterrichtspraxis.
Mithilfe leitfadengestützter Experteninterviews wurden insgesamt sieben Lehrer:innen befragt, die mit einem Schulhund tätig sind und an einem Förderzentrum beziehungsweise an einer Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen unterrichten. Die Aussagen der Sonderpädagog:innen wurden protokolliert, transkribiert und anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.
Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung verdeutlichen, dass die Co-Pädagogen auf vier Pfoten gerade im Förderschwerpunkt Lernen große Akzeptanz und Zustimmung vonseiten der Schulleitung, der Kolleg:innen, der Schüler:innen sowie der Eltern erfahren. Ein Grund dafür sind die positiven Effekte, die die Vierbeiner bereits durch ihre bloße Anwesenheit auf die Lernenden haben. Darüber hinaus finden sich zahlreiche Möglichkeiten, um die tierischen Lernbegleiter aktiv in den Unterricht einzubinden.
Ergänzend geht aus der Auswertung der Experteninterviews hervor, dass es weder den einen Schulhund noch die eine hundeführende Lehrkraft gibt. Sowohl die Befrag-ten als auch die vierbeinigen Helfer unterscheiden sich in vielen Aspekten wie beispielsweise ihrem Charakter, ihrer Motivation oder ihren Erfahrungen voneinander. Die Schulhund-Teams haben individuelle Stärken sowie Schwächen, die sie prägen und einzigartig machen. Zusätzlich sind sich die Befragten einig, dass Schulhunde eine Bereicherung für das Schulleben darstellen und die zusätzlichen Aufgaben, Verantwortlichkeiten sowie Herausforderungen wert sind, die mit ihrem Einsatz einhergehen. Ein Aspekt, der die Schulhundarbeit aus Sicht der befragten Lehrer:innen jedoch enorm erleichtern würde, ist die Standardisierung der Ausbildung beziehungsweise die Etablierung von Regeln, die für alle Schulhund-Teams gelten.
Die Informationsbroschüre, die ausgehend von den Erkenntnissen der vorliegenden Arbeit entwickelt wurde, greift sowohl praktische als auch theoretische Inhalte auf. Die Broschüre zielt darauf ab, mehr Sonderpädagog:innen auf die Vorteile und Möglichkeiten aufmerksam zu machen, die die regelmäßige Anwesenheit eines Schulhundes im Unterricht mit sich bringt. Darüber hinaus werden auch anderen Lehrkräften, Eltern und schulhundinteressierten Personen vielfältige Einblicke in die Schulhundarbeit geboten.
Ich hoffe, dass ich mit meiner Broschüre „Der Einsatz von Schulhunden im Schwerpunkt Lernen“ viele Lehrkräfte erreichen und einen Beitrag zur Entwicklung der Schulhundarbeit im sonderpädagogischen Schwerpunkt Lernen leisten kann.
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Broschüre "Der Einsatz von Schulhunden im Schwerpunkt Lernen"
