Gelingende Übergänge
Evaluation des Projekts „Gelingende Übergänge in das Leben und in den Beruf“
Das schulinterne Projekt „Gelingende Übergänge in das Leben und in den Beruf“ der Hermann-Hesse-Schule Gütersloh wendet sich an ausgewählte Schülerinnen und Schüler ab dem achten Schulbesuchsjahr. Diese weisen einen festgestellten sonderpädagogischen Förderbedarf im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung auf und zeigen Tendenzen zu Antriebsarmut, Verweigerung und intensivem Unterstützungsbedarf. Kernanliegen des Projektes ist es, einen schulischen wie auch nachschulischen Dropout („Entkoppelung“) aus dem schulischen bzw. beruflichen Bildungssystem zu vermeiden. Als zentrales Erfolgskriterium hierfür wird das Erreichen der Maßnahmefähigkeit angesehen, d. h. die Entwicklung der individuellen Bereitschaft zur Teilnahme sowie die damit verbundene Perspektive auf das Erreichen der Zielsetzung des jeweiligen nachschulischen Bildungsangebotes der Bundesagentur für Arbeit. Hierzu werden im Wesentlichen vier konzeptionelle Bausteine innerhalb der Schule implementiert und systematisch miteinander verzahnt:
- Lernen und Arbeiten im Kontext beruflicher Handlungsfelder (Langzeitpraktika in Sozialunternehmen), u.a. zur Ermöglichung des Erlebens von Selbstwirksamkeit
- individualisiertes schulisches Lernen (sozial, inhaltlich und zeitlich individualisiert)
- kompensatorische Erziehung und Unterstützung durch externe Bezugspersonen im außerschulischen Umfeld (ehrenamtliche Paten)
- Case-Management des Übergangsprozesses (u.a. Schulsozialarbeit)
Downloads Überblickposter (PDF)
Das Projekt wurde durch die Reinhard-Mohn-Stiftung Gütersloh im Zeitraum 10.2018 bis 10.2019 gefördert. In diesem Rahmen erfolgte durch die Universität Würzburg eine wissenschaftliche Evaluation des Projektes, die zum Oktober 2019 abgeschlossen wurde.
Folgende Forschungsfragen waren bei der Evaluation dieses Projektes zentral:
- Welcher Zielgruppe wendet sich das Projekt „Gelingende Übergänge“ mit seinem spezifischen Angebot zu?
- Welche strukturellen und prozessorientierten Rahmenbedingungen sind durch das Projekt „Gelingende Übergänge“ geschaffen worden, um einen gelingenden Übergang zu unterstützen?
- Welche individuellen Übergangsverläufe von Schülerinnen und Schülern können innerhalb des Projektes „Gelingende Übergänge“ identifiziert werden? Welche Rückschlüsse erlauben diese Biographien - unter Beachtung des komplexen Ursache-Wirkung-Zusammenhangs – auf die individuelle Bedeutung der Projektteilnahme?
- Welche Konsequenzen ergeben sich aus den Ergebnissen der Evaluation für die konzeptionelle Weiterentwicklung des Projektes „Gelingende Übergänge“ insbesondere im Hinblick auf die Ausgestaltung der vollzogenen Rahmenbedingungen?
Der Abschlussbericht der Projektevaluation ist bei wbv Media, Bielefeld unter folgendem Titel veröffentlicht:
- Stein, R./Kranert, H.-W./Hascher, P. (2020): Gelingende Übergänge in den Beruf. Evaluation eines modularen Schulprojekts im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung.
Weiterhin werden die Ergebnisse einer Teilstudie in der Zeitschrift für Heilpädagogik (12) veröffentlicht:
- Hascher, P./Kranert, H.-W./Stein, R. (2020): Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Emotional-soziale Entwicklung am Übergang Schule-Beruf: Belastungen und pädagogische Konsequenzen. (angenommen)
Laufzeit: 10.2018 bis 10.2019
Förderinstitution: Reinhard Mohn Stiftung Gütersloh
Das Forschungsteam:
Prof. Dr. Roland Stein, Projektleiter
Hans-Walter Kranert, Akad. Oberrat, Projektleiter
Philipp Hascher, wissenschaftlicher Mitarbeiter
Kontakt:
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Fakultät für Humanwissenschaften
Institut für Sonderpädagogik
Lehrstuhl für Sonderpädagogik V
Wittelsbacherplatz 1
97074 Würzburg
Tel: 0931 / 31-84829
philipp.hascher@uni-wuerzburg.de