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    Pädagogik bei Verhaltensstörungen

    IBB

    Inklusion an beruflichen Schulen - Der Modellversuch „Inklusive Berufliche Bildung in Bayern“ (IBB)

    Der gesetzliche Rahmen ist da, aber die Umsetzung der Inklusion an beruflichen Schulen steht eher noch am Anfang. Die Stiftung Bildungspakt Bayern hat in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst seit 2012 in einem vierjährigen Projekt erste Erkenntnisse über die didaktischen und organisatorischen Grundlagen für die Beschulung von jungen Menschen mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Allgemeinen Berufsschulen gewonnen.  Der Schulversuch IBB – Inklusive berufliche Bildung in Bayern - wurde über zwei Schuljahre vom Lehrstuhl für Sonderpädagogik V – Pädagogik bei Verhaltensstörungen – der Universität Würzburg wissenschaftlich begleitet.

    An neun über die Regierungsbezirke des Landes verteilten Standorten wurden im „Tandem-Modell“ Kooperationen zwischen je einer allgemeinen Berufsschule und einer Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung geschlossen. Diese folgten je eigenen Konzepten; Ziel war die reguläre Beschulung von jungen Menschen mit Förderbedarf im Lernen und in der emotional-sozialen Entwicklung in Berufsschulen, unterstützt durch Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung. In diesem Rahmen setzten die interdisziplinären Lehrerteams organisatorische, personelle und unterrichtsbezogene Maßnahmen um und erprobten didaktisch-methodische Vorgehensweisen.

    Die wissenschaftliche Begleitung arbeitete mit einem Methodenmix aus quantitativen und qualitativen Verfahren und näherte sich damit ersten Antworten zu folgenden Fragen an: Verständnis und Setting von Inklusion, Unterschiede von Schülern mit und ohne Förderbedarf, Entwicklungen der Schüler, organisatorisch unterstützende Maßnahmen, personelle Unterstützungsressourcen, hilfreiche didaktisch-methodische Maßnahmen, Instrumente zur Einschätzung und Beurteilung des Förderbedarfs, Bedeutung und erfolgreiche Formen der Kooperation in den Tandems, Kompetenztransfer von der Sonderpädagogik in die Berufs- und Wirtschaftspädagogik (sowie umgekehrt), erkennbare Weiterbildungsbedarfe sowie Fragen und Möglichkeiten der Aktivierung der Wirtschaft.

    Der Band „Inklusion an beruflichen Schulen“ (Stein, Wagner & Kranert 2016) stellt Fragestellungen, Methodik und zentrale Erkenntnisse des Modellversuchs vor.

    Von ministerieller Seite wurden, gemeinsam mit dem Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB), Materialien entwickelt und zur Verfügung gestellt.

    Aus dem Modellversuch heraus ergaben sich zwei Weiterentwicklungen, mit denen Erkenntnisse des Projekts in die Fläche gebracht werden sollen:

    • die Schaffung eines Schulprofils Inklusion für Berufliche Schulen
    • die Etablierung sonderpädagogischer Studien zur Weiterqualifizierung von Lehrkräften an beruflichen Schulen an den Universitäten Würzburg und München
       

    https://bildungspakt-bayern.de/modellversuch-ibb-inklusive-berufliche-bildung-in-bayern/

    https://www.isb.bayern.de/schulartspezifisches/materialien/leitfaden_ibb/

    https://www.sonderpaedagogik.uni-wuerzburg.de/v/studium/zusatzqualifikation/
     

    Buch 'Inklusion an Beruflichen Schulen - Ergebnisse eines Modellversuchs in Bayern', veröffentlicht durch wbv Bielefeld

    Stein, R.; Kranert, H.-W. & Wagner, S. (2016). Inklusion an beruflichen Schulen. Ergebnisse eines Modellversuchs in Bayern. Bielefeld: wbv.


    Finanzierung: Stiftung Bildungspakt Bayern und ESF